Von Borken nach Düsseldorf: Politik live erleben

Die Auszubildenden aus der Kreisverwaltung in Borken haben täglich mit dem Thema Politik zu tun. Eine Verwaltungsfachangestellte vielleicht mehr als ein Fachinformatiker. Doch gestern war für alle jungen Frauen und Männer die Politik zum Greifen nah: 50 Auszubildende durften die Landespolitik im Düsseldorfer Landtag live erleben.

Nach einem Sicherheitscheck und einer Führung durch das Gebäude nahmen die Auszubildenden auf der Besuchertribüne des Plenarsaals Platz. Hier konnten sie unter anderem die spannende Diskussion über das 13. Schulrechtsänderungsgesetz, die Rückkehr von G8 zu G9, mit verfolgen.

Anschließend trafen die Azubis auf die drei direkt gewählten Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Borken: Heike Wermer (Integrationspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion), Wilhelm Korth (Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft) und Hendrik Wüst (Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen).

Zum Einstieg erklärte Hendrik Wüst, der bereits seit 2005 Mitglied des Landtags ist, den Azubis die Abläufe und Strukturen im Landtag und brachte der Besuchergruppe die Zusammenhänge zwischen der Arbeit im Kreis und den Aufgaben im Landtag näher. Wilhelm Korth und Heike Wermer, die beide erst seit gut einem Jahr als Abgeordnete im Landtag tätig sind, reflektierten vor den Auszubildenden ihren Einstieg in die Landespolitik.

Wilhelm Korth, der selbst aus der Landwirtschaft kommt, betonte dabei, dass er gern seine Heimat, den ländlichen Raum, im Landtag vertritt. Heike Wermer, Mitglied im Schulausschuss, stellte den Azubis noch einmal einige Abläufe im Landtag dar.

Am Beispiel des 13. Schulrechtsänderungsgesetzes erklärte sie, dass Abläufe wie die Rückkehr von G8 zu G9 ein großer Verwaltungsaufwand seien und oft ein Jahr oder länger andauern könnten. In einer anschließenden Diskussionsrunde stellten die Auszubildenden interessiert Fragen zur Ausschussarbeit, zum Thema „Frauen und Politik“ und zum Verhältnis zwischen den Abgeordneten.

Abschließend motivierten die drei Abgeordneten die jungen Frauen und Männer noch, sich politisch zu engagieren. Für viele Menschen sei Politik nur eine Nebensache. Wer etwas bewegen möchte, sollte in eine Partei eintreten und sich für das einsetzen, was geändert werden soll. „Sei es nur die Anschaffung einer Straßenlaterne in einer dunklen Ecke, jeder fängt klein an“, so Heike Wermer.